Samstag, 18. April 2009
Kraftlos ins Semester
Ich könnte heulen. Schon seit Dienstag fühle ich mich sehr unwohl. All die Ostersüßigkeiten in meiner Küche haben mich die Woche über in arge Schwierigkeiten gebracht. Ich habe gefressen, war gestresst und überfordert. Seit gestern insbesondere kommt die Frage bei mir auf: Überfordert von was? Das Semester hat soeben erst begonnen und doch habe ich das Gefühl, bis zum Hals in Anforderungen zu stecken. Ich muss rund 200 Seiten lesen, eine Übersetzung machen von der ich weiß, dass sie mir zu schwer ist, zwei kleine Aufsätze schreiben, meinen Nebenjob erledigen und mich um mein Privatleben sowie um OA kümmern. Das ist machbar, denn es muss ja nicht alles an einem Tag fertig werden. Trotzdem fühle ich mich matt und melancholisch. Da draußen laufen all diese hübschen Frauen in sexy Klamotten herum und mein Freund kommt nach Hause zu jemand, der sich am liebsten verkriechen und nichts wahrnehmen möchte. Ich will mich mit nichts beschäftigen, ich hasse meine Unfähigkeit in Spanisch. Ich bin gerade wirklich furchtbar negativ und in dieser Grundstimmung habe ich eben das Arbeitsbuch von OA aufgeschlagen und auf S. 16 gelesen: "Da meine Willenskraft meine erfolgslose Lebensweise nicht ändern kann, bin ich bereit, nach einer Kraft - größer als mein Ich - zu suchen, die meine geistige Gesundheit wiederherstellt?"
Die ehrliche Antwort lautet NEIN. Ich bin nicht bereit dazu, ich bin zu gar nichts bereit. Wie in aller Welt soll man das dem Geliebten erklären, dessen eigenes Glück so sehr von meinen Fortschritten abhängt? Wie kann ich bloß so gleichgültig ihm und mir selbst gegenüber sein?
Ich habe diesbezüglich zwar kein Fachwissen aber ich habe die Ahnung, dass sich so eine Depression anfühlen könnte. Oder bin ich einfach nur ausgebrannt? Ich weiß es nicht. Aber mein Zustand bereitet mir Sorgen.

... link (1 Kommentar)   ... comment