Mittwoch, 11. März 2009
Menschlichkeit
Gerade eben bin ich, während ich mich nachrichtentechnisch auf den aktuellen Stand gebracht habe, über ein Video von PeTA gestolpert. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben noch nichts so Schreckliches gesehen: Ein Waschbär der noch zappelt, schreit und sich wehrt wird bei lebendigem Leib (!!!) gehäutet und was von ihm übrig ist, wird auf einen Haufen mit anderen sterbenden Tieren geworfen. Er hat noch genug Lebensenergie um, nackt und blutend wie er ist, längere Zeit mit seinen langen Wimpern in die Kamera zu sehen. Er blinzelt, bewegt sich und atmet gequält - eine furchtbare Karikatur dessen, was er einmal war... Dieser Ausdruck in den Augen des armen Kleinen - es bringt mich noch immer zum Weinen, wenn ich darüber nachdenke... Wer sich selbst für stark genug hält, kann es sich auf dieser Seite selbst ansehen: http://www.peta.org/feat/ChineseFurFarms/index.asp

Manchmal kann ich einfach nicht glauben, zu welch namenloser Quälerei Menschen in der Lage sind. Das Böse scheint irgendwie im Wesen des Menschen zu liegen und ich frage mich ganz ehrlich, ob die Leute die dafür verantwortlich sind einen Gott anbeten - und wenn ja, welchen. Wer in aller Welt der irgendein Gefühl dafür hat, was gut und gerecht ist, wer, der irgendein anderes Wesen liebt kann sowas tun?

Eine interessante These zum Thema Liebe besagt, dass man nur dann anderen Liebe und Respekt entgegenbringen kann, wenn man das auch sich selbst gegenüber tut - das weiß selbst ich noch aus der Bibel: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst". Ich persönlich glaube, dass das stimmt. Vielleicht heißt das für die Arbeiter auf dieser Pelzfarm, dass sie zu sich selbst so gleichgültig sind wie den Tieren gegenüber. Wahrscheinlich müssen sie das, um nachts überhaupt noch schlafen zu können. Und vielleicht ist es das, was Menschlichkeit ausmacht. Hinsehen und handeln. Viele Leute sehen ganz bewusst nicht hin und im Grunde braucht es gar kein so fürchterliches Szenario um zu merken, dass es Aufmerksamkeit braucht, sich selbst und andere gut zu behandeln. Es ist so viel einfacher, die Augen zu verschließen und so zu tun, als gäbe es kein Problem.

Natürlich kann man nicht allein die Welt retten aber ich denke es ist realistisch, sie ein bisschen besser zu machen. Und wir, die wir das ein oder andere Problem mit uns selbst haben sollten wohl parallel dazu, allen anderen helfen zu wollen auch mal bei uns selbst anfangen. Mir fällt es z.B. noch immer schwer, mir Schwäche zuzugestehen oder zuzugeben, dass ich etwas nicht kann. Lieber als mich mit meinen eigenen Schwierigkeiten zu beschäftigen, löse ich Probleme anderer - wie gerade jetzt indem ich mir den Horror von Pelzfarmen ansehe und darüber grübele. Das ist zwar gut und wichtig aber es erlaubt mir auch, meine für heute dringend zu erledigenden Aufgaben noch ein bisschen aufzuschieben. Ich wende mich zu einer anderen Seite, um nicht hinsehen zu müssen - und auch das ist menschlich.

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ACH_DU_SCHEISSE !
Die sind grob drauf, diese Menschen.

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hilflos??
Heute brauchen wir ja leider noch nicht mal bis ins Tierreich zu schauen um solche Unglaublichkeiten zu sehen.
Ich versuche zu helfen wo ich kann: Spende Gelder an Menschenrechtsorganisationen und ähnliches, habe ein Patenkind in Afrika, mache ab und zu bei Aktionen mit,…. Aber an Tagen wie heute denke ich „Das ist völlig sinnlos! Dieser Welt ist nicht mehr zu helfen und es wird immer schlimmer werden. Was kann ich kleines Licht da schon machen? – nichts.“
Natürlich macht sowas Angst. Aber ich denke trotzdem nicht, dass es sinnlos ist etwas verändern zu wollen.
Ich kenne diese Situationen auch von meiner Essstörung. Es scheint viel zu groß und zu riesig und außerdem total außerhalb meiner Kontrolle. Also was (und vor allem wie!) soll ich schon dagegen tun können….
Zum Glück durfte ich lernen, dass es eben doch geht. STEP BY STEP und immer wieder NUR FÜR HEUTE. Durch winzige kleine Veränderungen, können sich große Berge verschieben lassen. Und nicht nur das, dadurch das ich diesen Weg gehe, kann ich auch noch andere Menschen auf dem Weg mitnehmen, ein Stück mit Ihnen zusammen gehen, ihnen zeigen dass es noch Hoffnung gibt!

Ich glaube, dass beides nicht hoffnungslos ist; weder die Essstörung noch die Gesellschaft in der wir leben. Und das es sich für beide lohnt Kraft und Energie in Veränderung zu stecken: in mich / dich und in die Welt!!!!!

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