Freitag, 27. März 2009
Mein Körper und ich...
... wir zwei haben so unsere Probleme miteinander. Ich hatte ja bereits geschrieben, dass meine Körperlichkeit mir Probleme bereitet und ich es schön fände, wäre er gar nicht da. Wieder einmal schmerzlich aufgefallen ist mir diese Tatsache im Verlauf meines kleinen Wellness-Trips: Während ich mich bei den Gesichts-, Hand- und Fußbehandlungen sehr gut entspannen und die Zuwendung genießen konnte, war ich während sämtlicher Ganzkörperbehandlungen sehr angespannt. Ich konnte meine Gedanken nicht davon lösen, wie die dort arbeitenden Damen mich wohl beurteilen würden, obwohl sie das gar nicht tun. Auf dieser Schönheitsfarm waren Frauen jedes Alters und jeder Gewichtsklasse als Kundinnen vertreten und auch die, die objektiv besehen schlaffer und unförmiger waren als ich schienen kaum ein Problem mit ihrer Nacktheit in der Schwimmbad-Gemeinschaftsdusche oder vor den Kosmetikerinnen zu haben. Ich hingegen erschreckte mich immer wieder über das Bild, das mir die zahlreichen und großen Spiegel zurückwarfen: Wabbelige Oberarme, eine Unterbauchschürze mit Schwangerschaftsstreifen, Orangenhaut noch und nöcher an den Beinen - das soll ich sein? Ich, die ich mich als hübsche, liebenswerte Person wahrnehme soll so grauenhaft aussehen? So manches Mal hätte ich heulen können ob dieses Anblicks und ekelte mich vor mir selbst. Eigentlich tue ich dasauch immer noch, nur fällt es mir zu Hause wesentlich leichter, meinen Körper nicht so eingehend zu betrachten und mich so mit mir selbst wohler zu fühlen. Schon wieder ist es die Ignoranz vor der Realität, die mein Denken beherrscht - denn indem ich mich der Wahrheit über meinen Zustand nicht stelle, verbaue ich mir selbst die Chance, etwas zu ändern.
Ja, vielleicht bin ich hart zu mir aber verdammt, ich wiege bei meiner Körpergröße von 1,65m ganze 113kg! Mein ohnehin wenig glorreiches Bindegewebe gibt immer mehr auf, manchmal schmerzen meine Füße. Und das mit 23... Ich glaube wirklich, dass diese Schocktherapie auf der Schönheitsfarm wichtig für mich war. Nun stellt sich noch die Frage nach dem Umgang mit diesem Bewusstsein, denn es kratzt doch sehr an meinem Ego. Neben der Notwendigkeit, etwas zu ändern steht da auch noch die Aufgabe aus, mich mich dem anzufreunden was ich momentan bin, einfach um meine äußere Erscheinung nicht allzu sehr zu hassen. Schaffe ich es nicht, mich mit mir zu arrangieren ist es um mein Selbstbewusstsein und mein Sexualleben wirklich schlecht bestellt.
Hat da einer ne Idee?

Eure ratlose und etwas entmutigte MissInterpret

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