Samstag, 2. Oktober 2010
Phoenix from the flames
missinterpret, 16:18h
Ein Dreivierteljahr Stille hier auf Fressgewohnheiten, das sich ziemlich exakt mit meinen Diplomprüfungen und dem Schreiben meiner Diplomarbeit deckt. MissInterpret ist jetzt Absolventin und auf der Suche nach zwei Dingen: Einem Job und geistiger Gesundheit.
Die Chancen auf Ersteres sehen gar nicht schlecht aus, die Chancen auf Letzteres hängen in der Luft. Die letzten 9 Monate waren die reinste Ochsentour: Vier schriftliche und zwei mündliche Prüfungen und direkt im Anschluss die 80-seitige Diplomarbeit. Es gab so viele Tage an denen ich morgens einfach nicht mehr aufstehen wollte und Tage, die ich komplett damit zugebracht habe, so zu tun als hätte ich nicht zu lernen/schreiben. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie ich mir selbst das Leben schwer mache. Ich frage mich nicht zum ersten Mal, weshalb ich mir das antue - brauche ich den Leidensdruck? Gut möglich.
Es ist bekannt von allen möglichen Formen der Sucht, dass die Betroffenen erst das Gefühl haben müssen, es ginge gar nicht mehr weiter bevor sie bereit werden, sich zu ändern. Ich hatte dieses Gefühl in den letzten Monaten. Aber es ging trotzdem weiter. Die Prüfungen sind gemeistert, die Diplomarbeit abgegeben und während ich dies schreibe verspüre ich das enorme Verlangen, in den nahegelegenen Supermarkt zu laufen und mir alles zu kaufen, was jemand mit meinen Körpermaßen und Cholesterinwerten nicht essen sollte: Eis, Kuchen, Schokolade...
Ich bin machtlos diesem Gefühl gegenüber und es ist lebenswichtig für mich, dass ich die nicht länger glaube, ich könnte das Problem aussitzen oder allein lösen. Ich kann es nicht allein. Ich hätte aktuell Zeit, in eine psychosomatische Klinik zu gehen. Meine neue Stelle werde ich wohl erst zu Beginn des neuen Jahres antreten und bis dahin habe ich zwar Termine, aber keine, die sich nicht aufschieben ließen. Trotzdem schrecke ich davor zurück. Klinik. Obwohl ich es von Besuchen bei zeitweise dort untergekommenen Freunden besser weiß, habe ich unglaublich große Vorbehalte gegen die Idee. Ich bin tatsächlich so überheblich, zu denken, dass all die anderen Patienten dort bekloppt sind und ich nicht. Ich will nicht zu diesen lebensunfähigen, bemitleidenswerten Leuten gehören, die in Kliniken gehen. Wow, das hört sich genauso böse an wie ich es empfinde.
Aber natürlich gibt es auch die Möglichkeit, dass ich dort lernen könnte, nicht mehr fressen zu wollen. Denn Fakt ist: Ich will nicht für immer aufhören, Süßes in mich reinzustopfen. Ich will (und es ist mir gleichzeitig völlig klar, was für ein totaler Schwachsinn das ist) weiterfressen aber keine negativen Auswirkungen davon zu spüren bekommen. Das ist, was alle noch nicht genesenen Ess-Süchtigen wollen. Also, wie es die Amerikaner so schön sagen: Back to square one.
Die Chancen auf Ersteres sehen gar nicht schlecht aus, die Chancen auf Letzteres hängen in der Luft. Die letzten 9 Monate waren die reinste Ochsentour: Vier schriftliche und zwei mündliche Prüfungen und direkt im Anschluss die 80-seitige Diplomarbeit. Es gab so viele Tage an denen ich morgens einfach nicht mehr aufstehen wollte und Tage, die ich komplett damit zugebracht habe, so zu tun als hätte ich nicht zu lernen/schreiben. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie ich mir selbst das Leben schwer mache. Ich frage mich nicht zum ersten Mal, weshalb ich mir das antue - brauche ich den Leidensdruck? Gut möglich.
Es ist bekannt von allen möglichen Formen der Sucht, dass die Betroffenen erst das Gefühl haben müssen, es ginge gar nicht mehr weiter bevor sie bereit werden, sich zu ändern. Ich hatte dieses Gefühl in den letzten Monaten. Aber es ging trotzdem weiter. Die Prüfungen sind gemeistert, die Diplomarbeit abgegeben und während ich dies schreibe verspüre ich das enorme Verlangen, in den nahegelegenen Supermarkt zu laufen und mir alles zu kaufen, was jemand mit meinen Körpermaßen und Cholesterinwerten nicht essen sollte: Eis, Kuchen, Schokolade...
Ich bin machtlos diesem Gefühl gegenüber und es ist lebenswichtig für mich, dass ich die nicht länger glaube, ich könnte das Problem aussitzen oder allein lösen. Ich kann es nicht allein. Ich hätte aktuell Zeit, in eine psychosomatische Klinik zu gehen. Meine neue Stelle werde ich wohl erst zu Beginn des neuen Jahres antreten und bis dahin habe ich zwar Termine, aber keine, die sich nicht aufschieben ließen. Trotzdem schrecke ich davor zurück. Klinik. Obwohl ich es von Besuchen bei zeitweise dort untergekommenen Freunden besser weiß, habe ich unglaublich große Vorbehalte gegen die Idee. Ich bin tatsächlich so überheblich, zu denken, dass all die anderen Patienten dort bekloppt sind und ich nicht. Ich will nicht zu diesen lebensunfähigen, bemitleidenswerten Leuten gehören, die in Kliniken gehen. Wow, das hört sich genauso böse an wie ich es empfinde.
Aber natürlich gibt es auch die Möglichkeit, dass ich dort lernen könnte, nicht mehr fressen zu wollen. Denn Fakt ist: Ich will nicht für immer aufhören, Süßes in mich reinzustopfen. Ich will (und es ist mir gleichzeitig völlig klar, was für ein totaler Schwachsinn das ist) weiterfressen aber keine negativen Auswirkungen davon zu spüren bekommen. Das ist, was alle noch nicht genesenen Ess-Süchtigen wollen. Also, wie es die Amerikaner so schön sagen: Back to square one.
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